E.Lehmann 15.2.2001 Newton-Geschichte-Verfahren.doc
Tangentenverfahren
(Newtonsche Näherung)
Isaac Newton
Geboren: 4. Januar 1643 Gestorben: 20./21. März 1727 Newton war der jüngste Sohn eines Gutspächters, er studierte von 1661 an in Cambridge Philosophie, dann seit 1664 bei BARROW Mathematik; dessen Vorlesungen hört er insbesondere von 1664 bis 1666. Er wird von seinem Lehrer bald zu wissenschaftlichen Arbeiten herangezogen. Newton tritt 1669 Barrows Nachfolge in der Cambridger Professur an; im Jahre 1669 folgt er einem Ruf nach London in den Staatsdienst als Königlicher Münzmeister. Bereits seit 1672 Mitglied der Royal Society, wird er 1703 auf Lebzeiten ihr Präsident. Die wichtigste Werke 1. De analysi per aequationes numero terminorum infinitas (1669) 2.
Methode of Fluxions (1671) 3. Philosophiae naturalis principia mathematica (1687) 4. Arithmetica universalis (1707) |
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Das Tangentenverfahren |
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Newton einer der Väter der Differential- und Integralrechnung entwickelte eine Näherungsverfahren für die Lösung von Polynomgleichungen, Als Beispiel verwendete er folgendes Polynom:
Sein Verfahren veröffentlichte er in der "De analysi per aequationes numero terminorum infinitas" |
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Heute wird das von Newton entwickelte Verfahren zur Nullstellenbestimmung beliebig komplizierter Funktionen verwendet. Es erfüllt die üblicherweise geforderten Bedingungen für die Nullstellenermittlung von Funktionen:
1. Das Verfahren soll unkompliziert sein.
2. Eine Nullstelle muß mit jeder geforderten Genauigkeit berechenbar sein.
3. Das Verfahren soll einfach programmierbar sei.
Beim Näherungsverfahren nach Newton wird angenommen, daß x0 eine Annäherung an die Lösung der Gleichung f(x) = 0 ist. Man findet im allgemeinen einen besseren Wert x1 für die Lösung der Gleichung f(x) = 0, in dem man im Punkt des Graphen der Funktion f die Tangente zeichnet. Der Abzissenwert des Schnittpunktes der Tangente mit der x-Achse ist dann der gesuchte x1-Wert (siehe Skizze). |
Gleichung der Tangente an den Graphen im Punkt P:
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Mit ergibt sich: |
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Für den Schnittpunkt der Tangente mit der x-Achse ist und daraus folgt: |
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Auflösen nach ergibt den verbesserten Wert der Lösung: |
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Nach n Schritten folgt für den verbesserten Wert : |
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Gültigkeit des Newtonschen Näherungsverfahren:
Bei der Anwendung des Newtonschen Näherungsverfahren ist darauf zu achten, daß die Tangente die x-Achse zwischen den Werten und schneidet. Dabei können folgende Fälle auftreten:
Abbildungen aus: Funktionen im Reellen, Gößwein/Vogel, Verlag Handwerk und Technik, 6. Auflage, 1979
Seite 265-266.
Lokale Konvergenz des Newtonschen Iterationsverfahen
Damit das Newtonschenäherungsverfahren nicht versagt muss das folgende Kriterium gelten:
( Siehe hierzu Taschenbuch der Mathematik, Bronstein * Semendjajew, B.G Teubner Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Leipzig, 25. Auflage, 1991 Seite 744 - 745).
Newtonsches Verfahren: |
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Beachte: und |
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Berechnung von : |
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Konvergenz liegt vor, wenn gilt: |
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Diese Begindung muss in der Umgebung der Nullstelle gelten. |
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Falls einfache Wurzel (Nullstelle) ist gilt: |
und |
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Daraus folgt: |
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bzw.: |
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Für den Starwert muss also gelten: |
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