Monika Knobel 24.9.2004 ErgebnisZufExp.mcd
Ergebnisräume von Zufallsexperimenten
Einführung allgemeiner Grundbegriffe:
(1) (Zufalls)Experiment: Das ist ein Vorgang, dessen Ausgang vom Zufall abhängt, d.h. beliebig oft unter gleichen Bedingungen wiederholt werden und zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.
(2) Versuch: Ein Versuch ist eine einmalige Durchführung eines Zufallsexperiments.
(3) (Zufalls)Ergebnis: Mögliche Ausgänge eines Zufallsexperiment nennt man Ergebnisse. Bei einem Versuch tritt genau eines von vielen Ergebnissen ein.
(4) Ergebnisraum: Die Menge aller möglichen Ergebnisse eines Zufallsexperiments nennt man Ergebnisraum W. Jedes mögliche Ergebnis eines Experimentes erscheint genau einmal in W.

W = {w1;w2;w3; ...; w i; ...; wn} mit i, n N
Bsp.1: Experiment: Werfen einer Münze
Versuch: Einmaliger Münzwurf

Ergebnisse: z: "Wurf zeigt Zahl"
k: "Wurf zeigt Kopf"
Ergebnisraum: W = {z;k}
Bsp.2: Experiment: Werfen eines Würfels
Versuch: Einmaliger Würfelwurf

Möchte man die möglichen Ergebnisse des Versuchs angeben bieten sich verschiedene Möglichkeiten.
z.B.:
Ergebnisse: w1: "Augenzahl 1 erscheint"
w2: "Augenzahl 2 erscheint"
w3: "Augenzahl 3 erscheint"
w4: "Augenzahl 4 erscheint"
w5: "Augenzahl 5 erscheint"
w 6: "Augenzahl 6 erscheint"
Ergebnisraum: W1 = {w1;w2;w3;w4;w5;w6}

oder:
Ergebnisse: u: "ungerade Augenzahl erscheint"
g: "gerade Augenzahl erscheint"
Ergebnisraum: W2 = {u;g}
Anmerkung: W2 beschreibt einen gröberen Ergebnisraum als W1.
Manche Aufgaben bieten mehrere mögliche Ergebnisräume als Lösung an. Wichtig ist es, dass jedem möglichen Versuchsausgang genau ein Ergebnis zugeordnet wird und sich die Ergebnisse nicht "überschneiden".
Aufgaben:

Einmaliges Werfen eines Würfels
Überprüfen Sie folgende Ergebnisräume auf ihre Richtigkeit:

(1) W1 = {1;2;3;4;5;6;7} ; Anm.: 1: "Augenzahl 1 erscheint", 2: "Augenzahl 2 erscheint" ...

(2) W2 = {T; N} ; Anm.: T: "Treffer, bzw. Augenzahl 6", N: "Niete, bzw. 'nicht' Augenzahl 6"

(3) W3 = {1;3;5} ; Anm.: 1: "Augenzahl 1 erscheint" ... 5: "Augenzahl 5 erscheint"

(4) W4 = {g;u;p} ; Anm.: g: "gerade Augenzahl", u: "ungerade Augenzahl", p: "Augenzahl ist eine Primzahl"
Lösungen:

Einmaliges Werfen eines Würfels
Überprüfen Sie folgende Ergebnisräume auf ihre Richtigkeit:

(1) W1 = {1;2;3;4;5;6;7} ; Anm.: 1: "Augenzahl 1 erscheint", 2: "Augenzahl 2 erscheint" ...

Antwort: W1 ist kein Ergebnisraum.
Begründung: Ein Würfel besteht aus sechs Seiten, sieben Ergebnisse wurden aber in den Ergebnisraum aufgenommen. Das Ergebnis 7: "Augenzahl 7 erscheint" existiert nicht.

(2) W2 = {T; N} ; Anm.: T: "Treffer, bzw. Augenzahl 6", N: "Niete, bzw. 'nicht' Augenzahl 6"

Antwort: W2 ist ein Ergebnisraum.
Begründung: Alle möglichen Ergebnisse eines Versuchs wurden im Ergebnisraum angegeben. Die Augenzahlen 1 bis 5 sind unter dem Ergebnis N: "Niete" zusammengefasst.

(3) W3 = {1;3;5} ; Anm.: 1: "Augenzahl 1 erscheint" ... 5: "Augenzahl 5 erscheint"

Antwort: W3 ist kein Ergebnisraum.
Begründung: Der Ergebnisraum 3 führt nicht alle Ergebnisse eines Würfelversuchs auf. Es fehlen die möglichen Ergebnisse beim Würfelversuch von Augenzahl 2, 4 und 6.

(4) W4 = {g;u;p} ; Anm.: g: "gerade Augenzahl", u: "ungerade Augenzahl", p: "Augenzahl ist eine Primzahl"

Antwort: W4 ist kein Ergebnisraum.
Begründung: Einige mögliche Versuchsausgänge werden zwei Ergebnissen zugeordnet. So ist z.B. Augenzahl 2 sowohl ein Ergebnis von g als auch von p. Ein mögliches Ergebnis darf aber im Ergebnisraum nur einmal vorkommen.
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